Kreis-CDU will Zugang zu Defibrillatoren verbessern

CDU-Kreisvorsitzender Timo Lübeck hofft in der App „Defikataster“ bald mehr heimische Standorte zu finden.
CDU-Kreisvorsitzender Timo Lübeck hofft in der App „Defikataster“ bald mehr heimische Standorte zu finden.

Eine Initiative zur Verbesserung der Zugänglichkeit von lebensrettenden Defibrillatoren hat die CDU-Fraktion jetzt in den Kreistag einbracht. „Jeder Mensch verliert im Laufe seines Lebens statistisch vier seiner Verwandten oder engen Freunde durch ‚plötzlichen Herztod‘. In Deutschland fordert er jährlich 100.000 Opfer. Viele der Betroffenen könnten mit einem Defibrillator aber gerettet werden“, erläutert Fraktionsvorsitzender Herbert Höttl den Antrag.

 

Dazu wären aus Sicht der CDU zwei Dinge notwendig: „Zum einen brauchen wir mehr Menschen, die bereit sind zu helfen und zum anderen muss es flächendeckend frei zugängliche Standorte für automatisierte externe Defibrillatoren (AED) geben. Dafür müssen die informationstechnischen Voraussetzungen geschaffen werden. Im Ernstfall muss sich jeder schnell informieren können, wo sich der nächste Defibrillator befindet“, ergänzt der CDU-Kreisvorsitzende Timo Lübeck.

 

Die Christdemokraten möchten, dass der Kreisausschuss zusammen mit den örtlichen Hilfsorganisationen eine Kartierung aller im Landkreis Hersfeld-Rotenburg vorhandenen Geräte vornimmt. Die Daten könnten anschließend beispielsweise an das Projekt „Defi-Netz“ weitergegeben werden. „Mit einem Klick auf eine App könnte sich dann im Notfall jeder sofort informieren“, so Lübeck.

 


Am Rande einer Sitzung der CDU-Fraktion erläuterte Notfallsanitäter Tobias Faust die einfache Funktionsweise und Handhabung eines Defibrillators. „Mit dem Antrag wollen wir auch ein wenig Aufklärungsarbeit leisten. Es muss niemand Angst haben im Ernstfall einem anderen Menschen mit einem solchen Gerät zu helfen. Man bekommt genau gesagt was man tun soll. Der einzige Fehler, den man machen kann, ist nichts zu tun“, so Fraktionschef Höttl. Gleichzeit wolle man darauf Aufmerksam machen, dass es sowohl in öffentlichen Einrichtungen als auch in vielen Firmen im Landkreis immer noch zu wenige der lebensrettenden Geräte gebe.

 

Von einer „sinnvollen Initiative“ sprach der organisatorische Leiter Rettungsdienst im Landkreis, Björn Wettlaufer: „Jeder gut zugängliche Defibrillator kann Leben retten. Das haben wir hier in der Region schon mehrfach gesehen.“ Für eine erfolgreiche Rettung blieben nur 3 bis 5 Minuten. Nur dann sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, einen Menschen ohne bleibende Schäden wieder zu beleben.

Der organisatorische Leiter Rettungsdienst im Landkreis Björn Wettlaufer (links) erläutert gemeinsam mit Notfallsanitäter Tobias Faust (rechts) dem CDU-Kreisvorsitzenden Timo Lübeck und Fraktionschef Herbert Höttl die einfache Handhabung eines Defis.
Der organisatorische Leiter Rettungsdienst im Landkreis Björn Wettlaufer (links) erläutert gemeinsam mit Notfallsanitäter Tobias Faust (rechts) dem CDU-Kreisvorsitzenden Timo Lübeck und Fraktionschef Herbert Höttl die einfache Handhabung eines Defis.