ZUR AKTUELLEN CORONA-PANDEMIE

Liebe Haunetalerinnen und Haunetaler,

 

mittlerweile hat uns die dritte Welle der Corona-Pandemie erreicht. Erste Lockerungen nach dem Winter müssen nun leider wieder durch strengere Regeln im Alltag ersetzt werden. Nach dem sich der Landkreis Hersfeld-Rotenburg zu einem Hotspot in Hessen entwickelt hat, müssen Schulen, Kitas und viele Läden wieder schließen.

 

Wir stehen möglicherweise vor einer noch größeren Herausforderung als vor einem Jahr, denn die Verbreitung der gefährlicheren britischen Variante des Virus, fehlender Impfstoff und die damit nicht zufriedenstellende Situation in unserem Alltag zehren zusätzlich an unser aller Nerven. Diese Zeiten heißt es nun gemeinsam durchzustehen. Bitte halten Sie sich an die Verordnungen und Regelungen!


Zwingend gilt es zu verhindern, dass unser Gesundheitssystem kollabiert. Vor einem Jahr war unser Kreisaltenheim in Niederaula durch zahlreiche Infektionen und daraus resultierenden Todesfällen arg gebeutelt. An die Hetzkampagnen gegen diejenigen, die ihren Dienst an vorderster Linie am Patienten geleistet haben, erinnere ich mich nur ungern.

 

Leider sind die Impfungen noch nicht überall dort angekommen, wo sie notwendig sind, um die Grundbedürfnisse aus pflegerischer und beruflicher Sicht ohne großes Risiko abdecken zu können. War vor einem Jahr die Gemeinde.Diakonie Station Niederaula von Infektionen verschont geblieben, so haben wir nun leider erste positiv getestete Menschen aus der Belegschaft bzw. den zu pflegenden Personen. Dieser Umstand und der damit einhergehende krankheitsbedingte Ausfall eines Teils des Pflegepersonals, lassen geregelte Touren und die flächendeckende Versorgung der Menschen in den Gemeinden Breitenbach, Kirchheim, Haunetal, Hauneck sowie Niederaula kaum noch zu, sodass innerhalb kürzester Zeit ein personeller Notstand eingetreten ist. Aktuell wird die lebensnotwendige Versorgung durch den tatkräftigen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufrechterhalten.

 

Daher appelliere ich an alle Angehörigen: Haben Sie Verständnis für diejenigen, die an vorderster Position kämpfen und unterstützen Sie bitte in den kommenden Tagen das Personal, sodass diese Grundversorgung aufrechterhalten werden kann. Bitte versuchen Sie wo immer es möglich ist, Leistungen für Ihre Angehörigen selbst zu erbringen.

 

Leider wird aktuell das Pflegepersonal persönlich an den Pranger gestellt, ähnlich wie vor einem Jahr im Kreisaltenheim. Diese Pflegerinnen und Pfleger leisten unverzichtbare Arbeit an denjenigen, die nicht mehr selbst in der Lage sind, sich zu versorgen bzw. deren Angehörige dies nicht leisten können. Daher gebührt ihnen Lob und Anerkennung, anstatt sie, wie mir berichtet wurde, wie „Schuldige“ zu behandeln.

 

Wir müssen jetzt weiter gemeinsam diesen schwierigen Weg beschreiten. Je mehr wir uns der gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind, unser tägliches Leben an die neue Situation anpassen, einander helfen und die Handlungsempfehlungen der Experten umsetzen, desto schneller werden wir diese Situation gemeinsam meistern.

 

Ein herzliches Dankeschön sagen ich allen Beschäftigten in den medizinischen und pflegenden Berufen und bei der Polizei, den Erzieherinnen, der Feuerwehr, den Einsatzkräften beim Katastrophenschutz und dem Personal bei den Gesundheitsbehörden sowie den Mitarbeitern im Einzelhandel, die täglich zur Sicherstellung der Grundversorgung für uns im Einsatz sind. Aber selbstverständlich auch denjenigen, die durch kleine Taten der Unterstützung für Kranke, Nachbarn oder unterstützungsbedürftige Menschen einen wichtigen Teil dazu beitragen, dass niemand alleine unversorgt bleibt. Sie leisten in diesen Tagen Großes. Lassen Sie darin bitte nicht nach.

 

Vielen Dank und bleiben Sie gesund!

 

Beste Grüße

Ihr

 

Timo Lübeck

Bürgermeister