Digitaler Austausch zum Bahnprojekt Fulda-Gerstungen

Im Rahmen einer Videokonferenz haben sich Mitglieder des Ortsbeirates Wehrda, der Bürgerinitiative, der Gemeindevertretung und des Gemeindevorstands zum geplanten Neubauprojekt der Deutschen Bahn „Fulda-Gerstungen“ ausgetauscht. Alle Beteiligten unterstrichen das gemeinsame Anliegen, einen Trassenverlauf durch die Gemarkung Wehrda verhindern zu wollen.

 

Bürgermeister Timo Lübeck, der das Treffen anlässlich der letzten Ortsbeiratssitzung vorgeschlagen hatte, erläuterte zunächst, welche Aktivitäten seitens der Marktgemeinde Haunetal bislang erfolgt seien. Dabei verweis er auf die Initiative von 13 Bürgermeistern, die sich für einen anderen Streckenverlauf, nämlich die „Hersfeld-Variante“, ausgesprochen haben. Die Runde wird sich in den nächsten Tagen mit dem Landrat, sowie den örtlichen Bundes- und Landtagsabgeordneten treffen, um das Anliegen auch dort zu hinterlegen.

 


Ortsbeirat und Gemeindevorstand haben bereits eine vom Bürgermeister erarbeitete Resolution beschlossen (siehe Foto), die die Bahn auf die zahlreichen Raumwiderstände und die massiven Einschnitte für Menschen, Tiere, Pflanzen, Wasser und Landschaft in der Gemarkung Wehrda hinweist. Die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und GfH haben signalisiert, sich dem Papier in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung ebenfalls anschließen zu wollen.

 

Danach erläuterte Dipl.Geogr. Wulf Hahn, der die Marktgemeinde Haunetal als Verkehrs- und Umweltplaner im DB-Beteiligungsforum berät, wie sich der aktuelle Verfahrensstand darstellt. Außerdem informierte er, wie er den weiteren Projektfortgang einschätzt. Ausführlich ging er auf den aktuellen Segmentvergleich ein, indem die Bahn innerhalb des Suchraums verschiedene Trassenkorridore auf ihre Raumwiderstände untersucht. Ziel der Bahn ist es mit diesem Verfahren bis Ende des Jahres eine Vorzugsvariante vorzustellen, mit der sie dann in das umfangreiche Antragsverfahren gehen möchte. Anschließend beantwortete Hahn die zahlreichen Fragen der Teilnehmer. In der Diskussion war man sich einig, dass insbesondere das FFH-Gebiet Moor bei Wehrda sowie bestehende und neu auszuweisende Wasserschutzgebiete besondere Raumwiderstände darstellen.

 

Bürgermeister Lübeck nach der Veranstaltung: „Die Wehrdaer können sich auf die gemeindlichen Gremien und mich verlassen. Was die Informationspolitik angeht, ist die Bahn als Vorhabenträger in der Pflicht. Wir haben unsere Hausaufgaben sowohl was den Einsatz für die Hersfeld-Variante, die Ermittlung der Raumwiderstände, als auch die Wasserschutzgebiete angeht, erledigt.“

 

Das nächste DB-Beteiligungsforum findet am 2. Juli 2021 statt. Auf der Internetseite www.fulda-gerstungen.de hat die Deutsche Bahn Informationen zu Projekt und Verfahren zusammengestellt. Fragen und Hinweise können per E-Mail an fulda-gerstungen@deutschebahn.com gerichtet werden.