
Zu einem Informationsabend über die Themen Landwirtschaft, Forsten und Jagd hatte Haunetals Bürgermeister Timo Lübeck nach Stärklos eingeladen und zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen. Die Gaststätte des örtlichen Schützenvereins war bis auf den letzten Platz gefüllt. Dies lag vor allem am prominenten Gast aus Wiesbaden, Ingmar Jung, hessischer Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat.
„Als Flächengemeinde im ländlichen Raum betreffen uns all diese Themen natürlich besonders. Allerdings hat die Kommunalpolitik darauf fast keinen Einfluss. Die gesetzgeberische Musik spielt auf Landes-, Bundes- und immer mehr der europäischen Ebene. Deshalb fand ich es eine gute Idee, die örtlichen Akteure einmal mit dem zuständigen Minister zusammenzubringen“, so Bürgermeister Timo Lübeck bei seiner Begrüßung.
Genau diese örtlich Verantwortlichen stellte Minister Jung gleich zu Beginn in den Mittelpunkt seiner kurzweiligen Rede: „Es braucht wieder mehr Vertrauen darauf, dass sich unsere heimischen Landwirte, Förster und Jäger vor Ort am besten auskennen und von sich aus das größte Interesse daran haben, gesunde Böden zu erhalten, Wälder zu schützen und klimastabil aufzubauen sowie insgesamt nachhaltig zu wirtschaften.“ Die Landesregierungsetze sich für praxistaugliche Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie und gezielte Förderungen ein, die Landwirten, Tierwohl und dem Erhalt der Kulturlandschaft dienen würden.
Als Erfolg wertete Jung die bisherige Bekämpfung und Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest. „Hier haben wir nicht zuerst nach Zuständigkeiten gefragt, sondern gemeinsam mit allen behördlichen Ebenen und vielen ehrenamtlichen Helfern entschlossen gehandelt. Das hat bisher eine Ausbreitung, auch in die Region Nord- und Osthessen, verhindert.“
Ausdrücklich begrüßt wurde vom Minister die vom Bund gemeldete Feststellung des günstigen Erhaltungszustands des Wolfs in der kontinentalen Region im Rahmen des FFH-Berichts an die EU-Kommission. „Diese Feststellung wird den tatsächlichen Entwicklungen in Deutschland gerecht. Der Wolf hat in unserer Kulturlandschaft wieder einen Platz gefunden und breitet sich stetig aus. Dabei müssen wir den Schutz der Weidetiere und die berechtigten Anliegen der ländlichen Bevölkerung gleichermaßen im Blick behalten. Dies gelingt nur durch einen klaren, rechtssicheren Rahmen für ein aktives Bestandsmanagement.“ so Jung.
Im Anschluss stellte sich Jung den zahlreichen Fragen der Besucher, zu denen auch der Vorsitzende der Haunetaler Gemeindevertretung Dr. Axel Schreiber und Kreislandwirt Horst Tauber zählten. Dabei ging es u.a. um die Zulassung von Düngemitteln, Förderungen für den Umbau von Schweineställen, das „Grüne Band“, Freiflächenphotovoltaikanlagen und zahlreiche weitere aktuelle Themen.
